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DER RIESENALK † AUSGEROTTET VON ORNITHOLOGEN

Zwei Riesenalken

 

Der Riesenalk (Alca impennis, ehem. Pinguinus impennis) ist ein ausgestorbener flugunfähiger Seevogel. Mit einer Körpergröße von bis zu 85 Zentimeter und einem Gewicht von etwa fünf Kilogramm war er der größte der Alkenvögel. Er ist die einzige Art aus dieser Familie, die in historischer Zeit ausstarb. Die letzte verlässliche Sichtung dieser Art erfolgte im Jahr 1852.

ausgestopftDer veraltete Name „pinguinus“ verrät, dass es sich um den Vogel handelt, den man ursprünglich als Pinguin bezeichnete, um dann den Namen auf die nicht verwandten Pinguine der Südhalbkugel zu übertragen. Der Ursprung des Namens Pinguin ist wahrscheinlich Walisischpen bedeutet Kopf, und gwyn bedeutet weiß, denn der Vogel hatte einen auffallenden großen Fleck weißer Federn auf seinem Vorderkopf. Auch sein Bauch war weiß, der Rücken hingegen schwarz, so dass eine gewisse Ähnlichkeit zu Pinguinen bestand (konvergente Evolution).

Der Riesenalk kam früher auf Inseln im Nordatlantik vor. Klippen, an denen eine Reihe andere Alken brüten, waren für den flugunfähigen Riesenalk als Niststandort unzugänglich. Er musste darum mit den seltenen kahlen, ziemlich flachen Inselchen weit vor dem Festland vorlieb nehmen, damit ihm Beutegreifer wie Eisbären nicht gefährlich werden konnten. Es sind lediglich acht Brutkolonien sicher belegt. Die Funkinsel, eine kleine unbewohnte Insel vor der Küste Neufundlands, beherbergte vermutlich die größte Kolonie. Es wird davon ausgegangen, dass zum Zeitpunkt des Eintreffens der ersten Europäer an diesem Küstenabschnitt dort 100.000 von Riesenalken brüteten. Auf der vor der Küsten Süd-Neufundlands gelegene Penguin Island brüteten ebenfalls Riesenalken.

 

Gemälde mit Riesenalken

Kolonie mit Riesenalken

DAS AUSSTERBEN:

Die kanadischen Brutplätze wurden zunächst durch hungrige Matrosen geplündert; ab dem 18. Jahrhundert etablierten sich Menschen auf den Inseln, die die Vögel mit Knüppeln erschlugen und sie blanchierten, um ihre Daunen zu gewinnen. Die fetten Gebeine wurden als Brennstoff gebraucht. 1785 war die Abschlachtung durch das Daunensammeln so weit verbreitet, dass Kapitän George Cartwright vor dem Aussterben der Art warnte. Durch ihre geringe Vermehrungsrate (jedes Weibchen legte pro Jahr maximal ein Ei) konnten sich die Bestände nicht erholen. 1808 wurde das letzte Exemplar auf den Färöern gesichtet, als Vogelfänger die Region Stóra Dímun besuchten.

Im 19. Jahrhundert war zunächst die unzugängliche Geirfuglasker der letzte Zufluchtsort der Art. 1830 wurde die Insel durch einen Vulkanausbruch zerstört. Der schmale Fuß der benachbarten, steilen Felseninsel Eldey wurde dann zum letzten bekannten Brutplatz. Eine zweistellige Anzahl von Vögeln wurden hier zwischen 1831 und 1840 getötet. Am Morgen des 3. Juni 1844 wurden die letzten beiden brütenden Exemplare von Jón Brandsson und Sigurður Ísleifsson erwürgt und das letzte Ei von Ketill Ketilson zertreten. Die Bälge wurden an einen dänischen Sammler verkauft. Die genaue Beschreibung ihres Fanges, der Tötung und des Verkaufs der Bälge ist durch die Recherche der 1858 in Hafnir weilenden Ornithologen Prof. Alfred Newton und John Wolley aus Cambridge überliefert.

Die Seltenheit des Riesenalks und die damit hohen Preise für Sammlerexemplare besiegelten das Aussterben des Vogels. Man könnte sagen, dass diese Art tatsächlich endgültig durch Ornithologen und Vogelbalgsammler vernichtet wurde, die auf ein Exemplar in ihrer Sammlung nicht verzichten wollten.

Der ausführliche Artikel auf Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Riesenalk

1 Kommentar für “DER RIESENALK † AUSGEROTTET VON ORNITHOLOGEN

  1. Gerade habe ich das Buch „ Der letzte seiner Art“ von Sibylle Grimbert gelesen.
    Vom Riesenalk hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung.
    Die ausgestorbenen Tiere waren eine sehr beeindruckende Spezies.
    Auch der vor noch längerer Zeit ausgestorbene Dodo gehört dazu.
    Eine Tierwelt, die ich erst durch diese Literatur kennengelernt habe.
    Der Schriftstellern gehört deshalb mein Dank.
    Ich habe das Buch guten Freunden und natürlich auch meinem Mann als gute Lektüre weiter empfohlen.
    Beste Grüße aus Leipzig,
    Christine J. Böhmichen

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